Sieben Millionen Euro für iThera : Datum:
Das Münchener Medizintechnik-Start-up iThera Medical GmbH konnte Mitte September 7 Mio. Euro frisches Kapital einsammeln. Damit will es unter anderem klinische Studien finanzieren.
Bei diesen Studien soll die von iThera entwickelte MSOT-Technologie zur Diagnostik von Brustkrebs und der entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn zum Einsatz kommen. Tumore und Entzündungen einfach, präzise und ohne invasive Eingriffe erkennen, das ist das Ziel der Münchener iThera GmbH. Das Start-up ist im Bereich der optoakustischen Bildgebung für die medizinische Diagnostik tätig und hat die laserlichtbasierte MSOT-Technologie (Multispectral Optoacoustic Tomography) entwickelt. Um den klinischen Markt zu erschließen und die Technik weiterzuentwickeln hat das Spin-off des Helmholtz Zentrums München Mitte September eine 7 Mio. Euro hohe Finanzierungsrunde abgeschlossen.
Die MSOT-Technologie nutzt den sogenannten photoakustischen Effekt – die Umwandlung von Lichtenergie in Schallwellen – um unterschiedliche Gewebetypen im Körper zu charakterisieren, zu differenzieren und in 3D-Bilder umzusetzen. Im Gegensatz zu herkömmlichen bildgebenden Verfahren können so Konzentrationen und räumliche Verteilungen bestimmter biologischer Marker-Moleküle wie etwa Hämoglobin, Melanin, Wasser oder Lipide gemessen und dargestellt werden. Bisher ist solch eine Diagnose oft nur durch invasive Eingriffe wie Endoskopien oder Biopsien möglich. "iThera setzt mit seiner Technologie einen Meilenstein in der medizinischen Diagnostik. Die lichtbasierte Technologie kann Medizinern helfen, wichtige Diagnosen einfacher und präziser zu stellen und somit Patienten belastende Eingriffe und den Gesundheitssystemen signifikante Kosten zu ersparen", erklärt Dr. Ulrich Eisele, Geschäftsführer der Fluxunit. OSRAM ist bereits länger im Bereich Beleuchtung für medizinische Anwendungen, wie Mikroskopie und Endoskopie, tätig.
Die MSOT-Erfinder und Mitgründer von iThera sind renommierte biomedizinische Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München: Der Leibniz-Preisträger Vasilis Ntziachristos, 48, leitet das Institut für Biologische und Medizinische Bildgebung und Daniel Razansky, Jahrgang 1974, das Labor für experimentelle biologische Bildgebung. Von 2011 bis 2013 wurde das Start-up durch die GO-Bio-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Millionenförderung unterstützt (mehr dazu). 2014 erhielt iThera den Deutschen Innovationspreis.
sd