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Entwicklung von Krebsmedikamenten mithilfe kombinierter Genom- und Wirkstoff-Screening-Verfahren : Datum: , Thema: GO-BIO

GO-Bio Runde 1 – Dr. Michael Boutros – Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) in der Helmholtz-Gemeinschaft, Heidelberg

Verschiedenen Tabletten und Kapseln auf einem Haufen
© ajt/istockphoto.com

Zuwendungsempfänger: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Förderung: GO-Bio Phase I (01.01.2007 bis 30.06.2011, 3.100.415 Euro)

Projektbeschreibung

Michael Boutros ist schon seit einigen Jahren in der Krebsforschung tätig und hat sich auf die Analyse von Signalwegen spezialisiert. Dabei werden nicht mehr einzelne Gene oder Eiweiße als mögliche Ursachen der Krebserkrankung betrachtet, sondern verschiedene Gene und Eiweißgruppen sowie deren Interaktionen untereinander. Eine systembiologische Herangehensweise soll es nun ermöglichen, diese komplexen Wechselwirkungen besser zu verstehen und sie gleichzeitig für die Suche nach geeigneten Medikamenten einzusetzen. Auf der Basis der RNA-Interferenz (RNAi) – einer Technik, mit der sich einzelne Gene gezielt ausschalten lassen – haben Boutros und sein Team ein Hochdurchsatzverfahren entwickelt, mit dem sich zehntausende Gene und ihre Funktionen im Hinblick auf bestimmte, für die Krebsentstehung wichtige Signalwege analysieren lassen.

Dieser Ansatz soll nun im Rahmen der Förderung von Modellorganismen auf menschliche Zellen übertragen und gleichzeitig mit einem Screening von Wirkstoff-Bibliotheken verknüpft werden. Dies soll einerseits die Suche nach krebsrelevanten Genen und Eiweißen ermöglichen, deren Funktion bisher noch unbekannt ist, und andererseits mögliche Wirkstoff-Kandidaten identifizieren. Die Konzentration auf Signalwege als Angriffspunkte verfolgen die Forschenden, weil sie zu einem relativ frühen Zeitpunkt an der Krebsentstehung beteiligt sind und hier ein therapeutischer Einsatz vielversprechend erscheint. Durch die Gründung einer Firma sollen die interessantesten Wirkstoff-Kandidaten bis zu einer präklinischen Stufe entwickelt werden. Angedacht ist auch, das Verfahren in Partnerschaften mit pharmazeutischen Unternehmen auf andere Krankheiten auszuweiten.