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Neues Medikament zur Behandlung schwerer entzündlicher Erkrankungen : Datum:

Aptarion Biotech AG – Dr. Axel Vater

Aptamer-Struktur
© Aptarion Biotech AG

Zuwendungsempfänger: Aptarion Biotech AG
Förderung: 01.05.2019 bis 30.04.2021, 2.470.956 Euro

Projektbeschreibung

Die Aptarion Biotech AG wurde 2016 in Berlin gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Medikamente für die Behandlung von Erkrankungen mit großem medizinischem Bedarf zu entwickeln. Ihr Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf den neuen Wirkstoff AON-D21, einen selektiven Blocker des körpereigenen Botenstoffs C5a.
  
C5a wird bei entzündlichen Vorgängen im Körper freigesetzt und gilt bei schwer verlaufenden Erkrankungen als ein zentraler Verstärker krankheitsfördernder Prozesse. Beispielsweise kommt es bei Patienten mit schweren Infektionserkrankungen häufig zu einem lebensbedrohlichen Versagen der Organe, das nicht durch die Infektion selbst hervorgerufen wird, sondern dadurch zustande kommt, dass Prozesse, die den Körper gegen die Infektion schützen sollen, aus dem Ruder laufen und zu einer Schädigung der Organe führen. Die Forschung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass C5a wesentlich zu dieser schädlichen Überaktivierung beiträgt. Die Verstärkung krankheitsfördernder Prozesse durch C5a ist dabei nicht auf Infektionserkrankungen beschränkt, sondern wurde beispielsweise auch in dermatologischen Erkrankungen und Erkrankungen der Nieren beschrieben. Mit Hilfe von AON-D21 konnte zudem gezeigt werden, dass C5a am Fortschreiten von Krebserkrankungen beteiligt ist und AON-D21 die Wirksamkeit von Immuntherapien erhöhen könnte. Durch die zentrale Funktion von C5a verfügt Aptarion mit AON-D21 über einen vielversprechenden Wirkstoff mit breitem Anwendungspotential.
 
Nachdem die Wirksamkeit von AON-D21 in zahlreichen Krankheitsmodellen gezeigt wurde, möchte Aptarion diesen Wirkstoff möglichst schnell den Patienten zur Verfügung stellen. Im Projekt werden nun die Prozessentwicklung zur Wirkstoffherstellung, die Methodenentwicklung zur Wirkstoffprüfung sowie Toxikologiestudien und Untersuchungen zur Pharmakokinetik durchgeführt. Dadurch werden die Voraussetzungen für die Durchführung klinischer Studien und eine spätere Zulassung als Medikament geschaffen.